St.-Valentinus-Bildstock für Lebensrettung
Vor der Hochbrücke in Trimberg zweigt eine Landstraße ab und führt in einigen Windungen durch ein enges Tal, das zu beiden Seiten von steil ansteigenden Höhenrücken begleitet wird, nach Engenthal mit seiner schmucken Filialkirche St. Valentin.
Vor dem Ortseingang gabelt sich die Straße. Nach rechts gelangt man zu einer Pfeilersäule mit abgefasstem Schaft und einem im Eselsrückenbogen endenden Bildhäuschen, das in seiner Frontseite das Relief der Kreuzigung zeigt. Der vortretende Rahmen des Reliefs gibt der Darstellung mehr das Aussehen einer plastischen Malerei, als einer in Stein gehaltenen Arbeit. Der Stifter dieser Säule war ein gewisser Mattes Stein; „ . . . er und seine seelige Hausfrau haben das Bild lassen machen, 1619", besagt die Inschrift.
An dieser Stelle soll angeblich - urkundlich nicht feststellbar -, eine kleine Kirche gestanden haben, bevor die St.-Valentinus-Kirche vom Maurermeister Ströhlein aus Bad Kissingen 1722-1727 errichtet worden ist.
Keine 50 Meter entfernt schmiegt sich eine Rundsäule an das Backsteingemäuer einer Scheune. Sie wurde im Jahre 1637 von Jörg Dein gestiftet. Dann folgt ein Bildhäuschen mit der Bekrönung des St. Michael. Es stammt aus dem Jahre 1799. Das Relief zeigt Jesus und Johannes mit ihren, Eltern, von Putten umgeben.
Die Inschrift besagt: „Durch deiner Lieb und Treu, Maria mir eine Mutter sei. Dich Anno mein, Schutzfrau zeig auf mich deines Enkels Äuglein. Neig, weil dieser will mein Bruder sein, gib das ich mich redlich füge drein."
In der Flur „Krummer Graben" stand noch im Vorjahr ein eichener Holzbildstock, von der Familie Hopf gestiftet aus Dankbarkeit für die gesunde Rückkehr von Familienmitgliedern aus dem letzten Krieg.
Mit dem Holzbildstock hatte es auch seine Bewandtnis. Das Ölbild der Hl. Familie sollte von einem gewissen Weingart aus Engenthal überholt werden und fing angeblich zu klopfen und zu rumoren an, solange, bis er das Bild renoviert und wieder am Bildstock befestigt hatte.
Der verstorbene Valentin Büttner aus Engenthal wußte noch etwas von diesem Bildstock zu berichten: Ein Mädchen habe an der Stelle des Bildstockes eine weißgekleidete Frau mit einem Rosenkranz gesehen. -
Von hier führt ein steiler Waldweg hinan zur Höhe in die Waldflur Hasenstall/Sommerley, wo er sich mit einem aus Euerdorf kommenden Weg kreuzt. An dieser Kreuzung steht der bekannte Valentinus-Bildstock. Von ihm weiß man folgendes zu erzählen: In Engenthal lebte ein Schneider, das sog. Fuchsa-Schneiderle. Dieser hatte böse Buben, die sich dem Wildfrevel ergaben. Der damalige Vorsteher Johann Barthel Webert hatte sie oftmals gewarnt und schließlich angezeigt, worauf sie gestraft wurden. Erbost darüber schworen sie dem Vorsteher blutige Rache. Eines Abends mußte Webert einen Gang nach Euerdorf machen. Dies erfuhren die Frevler und lauerten Webert an der Bildstockstelle auf. Der Bürgermeister erfuhr jedoch davon, er änderte seinen Weg und rettete sein Leben. Zur ständigen Erinnerung ließ er den Bildstock setzen. Webert machte noch eine Stiftung daß beim alljährlichen Flurgang dort der Rosenkranz gebetet werden soll.