Hammelburger Geschichte(n)

27 Bildnisse in der Gemeinde Greßthal

In Greßthal läutete seit dem Jahre 1601 die älteste Glocke des Landkreises, bis 1942.
Dem Besucher fällt auf, wie zahlreich die Bildnisse in dieser unberührt-ruhigen Gegend sind. Von den 27 Denkmälern stammen viele aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Holzkreuze und Holzbildstöcke wechseln mit Kreuzschleppern, Altarhäuschen, tabernakelförmigen Bildnissen und Rundsäulen ab. Vor dem Ort kündet eine Inschriftentafel an einem Holzbildstod: „Alle die vorübergehen, reiten oder fahren, soll das göttlich Herz Jesu beschützen und bewahren." Im Ort steht unter mächtigen Linden eine Rundsäule, die förmlich aus dem Erdboden zu wachsen scheint, weil ihr runder Sockel mit der Bodennarbe abschließt; dreihundert Jahre ist sie alt. Am Friedhof erhebt sich ein Bildhäuschen aus dem Jahre 1773. Im Laufe vieler Jahrzehnte ist der Pfeilerbildstock vor dem Haus Nr. 56 etwas verwittert; das Kreuzigungsrelief mit den seitlich betenden Stifterfiguren blieb erhalten; es trägt die Bezeichnung: 1626, Balthasar Vogel. Die handwerkliche Gestaltung eines anderen Bildstockes, vor dem Anwesen Nr. 27, mit dem blattgefüllten Bekrönungskreuz und dem reichen figuralen Schmuck ist klar und plastisch durchbildet, er hat seit 1754 nichts von seiner Schönheit eingebüßt. Dieser Bildstock wurde von Nicolaus Schultz, gestiftet. (Abbildung.)
In unmittelbarer Nähe schmiegt sich an die Hausfront des Anwesens Nr. 62 ein abgefaster Schaft mit dem Standbild der unbefleckten Mutter Gottes. Stifter dieses Bildnisses war der Urgroßvater des jetzigen Besitzers, Jörg Hofmann. In Richtung Obbach steht gleich linker Hand auf der Flur ,.Am Dörrasen"ein tabernakelförmiges Bildhäuschen mit einem Baldachinaufbau und dem Relief des Blutwunders von Walldürn. Gestiftet hat es die Anna Maria Pfisterin 1773.
In der Schwemmelsbacher Richtung stehen an der Straße drei Bildnisse, das eine von 1696. Noch älter ist die Säule aus dem Jahre 1623. Ihr im Rundbogen geschlossenes Kapitell trägt ein großes Kreuz und zeigt das Kreuzigungsrelief.
Dann steht noch eine schöne Rundsäule an der Straße nach Wasserlosen mit Fruchtgirlanden und Kreuzigungsrelief. Stifter waren Johannes und Johann Adam Göbel und Michael Ziegler, 1728.

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